Gemeinschaftsschule FES

Die Friedrich-Ebertschuke aus Fahrnau kommend
Foto: Sebastian Prigge

Pressemitteilung von Josha Frey:

Landtagsabgeordneter Josha Frey in der Friedrich-Ebert-Schule

Bereits vor 2 Jahren hatte Josha Frey (Bündnis 90/Die Grünen) zusammen mit einigen Mitgliedern des Ortsverbandes Schopfheim von Bündnis 90/Die Grünen die Friedrich-Ebert-Schule (FES) besucht und sich nach dem Stand der Schule erkundigt. Beim Besuch in der ersten Jahreswoche 2016 galt es, sich nun über den aktuellen Stand, die weitere Entwicklung und eventuelle Probleme informieren zu lassen.

Das aktuelle Thema der Flüchtlingskinder wurde zuerst angesprochen, nachdem Josha Frey berichtet hatte, dass er kurz zuvor die Notunterkunft auf dem Oberfeld-Bolzplatz beucht und dort Zahnpflegemittel des Informationszentrums Zahngesundheit Baden-Württemberg verteilen konnte. In der FES seien derzeit 17 Flüchtlingskinder, berichtete die Rektorin Frau Brenzinger. Sie sprechen überwiegend afghanisch, arabisch, farsi (persisch) und auch albanisch – zum Glück gebe es andere Kinder in der Schule, die diese Sprache ebenfalls beherrschen und so notfalls bei Übersetzungsproblemen unterstützen könnten. Da einige Kinder unsere (die lateinischen) Schriftzeichen noch nicht kennen, wird die Schule von mehreren Ehrenamtlichen (Erwachsenen) bei deren Alphabetisierung unterstützt, wofür die Schule sehr dankbar sei. Josha Frey informierte diesbezüglich über die Projektgruppe Asyl der GRÜNEN im Landtag, welche die verschiedenen Fachebenen wie zum Beispiel Integration, Petitionen oder Innenpolitik bündle.

Über die Schule insgesamt berichtete Frau Brenzinger, dass in den letzten 4 Jahren (also seit die Schule als Gemeinschaftsschule betrieben wird,)die Schülerzahl von ca 300 auf ca 350 Schülern gewachsen sei. Die Gemeinschaftsschule ist damit vollständig 3-zügig. Es seien übrigens jetzt 3 Gymnasiallehrer und 5 Realschullehrer an der Schule, somit könne man der Schule keine mangelnde Lehrereignung für den möglichen Wechsel in ein Gymnasiums mehr nachsagen. Allerdings fehlen eher Schüler mit einer gymnasialen Grundschul-Empfehlung, da diese wohl direkt an die Gymnasien hier oder in der Umgebung wechseln würden. Michael Straub, grüner Fraktionsvorsitzender in Schopfheim, bekannte sich hier erneut dazu, dass es in Schopfheim mindestens eine G8-Klasse geben sollte – eine Schullaufbahn mit Universitätszugang sei schon heute doch auch über die Gemeinschaftsschule und den anschließenden Besuch eines beruflichen Gymnasiums oder den Wechsel in ein Gymnasium erreichbar. Der Konrektor, Herr Fischer meinte hierzu, dass mit der Festlegung der FES auf eine 3-zügige Gemeinschafts-Schule keine wesentliche Erhöhung der Schülerzahlen aus Platzgründen mehr möglich sei. Im Übrigen, so Frau Brenzinger, werde die Schule schon im nächsten Schuljahr wahrscheinlich 2 Unterrichts-Container benötigen: bereits jetzt seien der Aufenthaltsraum und der Musikraum als Klassenzimmer genutzt .Vom Schulcampus, der neben einer Erweiterung bzw. einem teilweisen Umbau der FES auch eine neue Sporthalle und den Neubau eines Jugendzentrums umfasst, erhoffe man sich,dass räumliche und strukturelle Probleme gelöst werden, aber es werdedoch noch ein paar Jahre bis zur Fertigstellung dauern und für die Zwischenzeit brauche man dringend eine Lösung.

Beim Thema ‚Inklusion‘ betonte Frau Brenzinger, dass in fast allen Klassen sogenannte ‚Inklusionskinder‘ seien. Man versuche aber, die Kinder jeweils in 1 oder 2 der 3 Parallel-Klassen einer Jahrgangsstufe unterzubringen, damit die an der Schule tätigen 2 Sonderschullehrerinnen hier möglichst intensiv unterstützen könnten. Sehr hilfreich insgesamt sei auch, dass in der Schule ein sehr engagierter pädagogischer Assistent, der von der Stadt Schopfheim bezahlt wird, sowie eine FSJ-lerin eingesetzt werden können. Das Angebot, sein FSJ an dieser Schule zu leisten, sei eine hervorragende Möglichkeit um festzustellen, ob man sich persönlich eher als zukünftigen Lehrer oder als Sonderpädagogen sehen würde. H.Fischer erwähnte hierzu, dass in der Schule auch Autisten unterrichtet werden; diese zählen aber nicht als ‚Inklusionskinder‘, da sie nach Auffassung des Schulamts keinen sonderpädagogischen Bildungsbedarf hätten, für sie gebe es jeweils eine Person als Schulbegleitung. Außerdem erzählte Herr Fischer, dass er nahezu immer mit ihnen am selben Mittagstisch sitze.

Eine Besonderheit gäbe es in diesem Jahr insofern, als erstmals die Eltern für ihr Kind in der 8.Klasse die weitere Schullaufbahn festlegen müssen, also z.B. ob ihr Kind den Hauptschulabschluss im Folgejahr machen wolle; hierzu sei oftmals eine intensive Beratung der Eltern notwendig, manchmal müsse man sogar die Scheu der Eltern überwinden helfen, zu einem Beratungsgespräch in die Schule zu kommen. Und natürlich müssen die Lehrer dann diese Schüler in Richtung Prüfung ‚trimmen‘ und gleichzeitig die anderen Schüler der Klasse im mittleren oder erweiterten (gymnasialen) Angebot unterrichten. Diese unterschiedlichen Anforderungen erfordere von den Lehrern sehr viel Zeit und Engagement, insbesondere da es bisher noch nicht genügend aktuelles Unterrichtsmaterial hierfür gebe. Frau Brenzinger stellte ihren Lehrerinnen und Lehrern für deren Arbeit ein sehr gutes Zeugnis aus.

Einen besonderen Punkt gab Frau Brenzinger noch dem Abgeordneten Josha Frey mit auf den Weg: „Warum dürfen wir als ‚verläßliche Ganztagsschule‘ unsere großen Schüler (8./9. Klasse) nicht während der Mittagspause aus dem Schulgelände (z.B. zum Heimgang zum Mittagessen) entlassen ; in anderen Schulformen ist dies – mit dem Einverständnis der Eltern -ja kein Problem und es wäre sicher bei der Entwicklung zu einer selbstständigen Persönlichkeit hilfreich.“

Mit der Zusage, bei eventuellen Problemen gerne Vermittler sein zu wollen und das Problem der Mittagspausen-Betreuung an passender Stelle ansprechen zu wollen, verabschiedeten sich Michael Straub und Josha Frey.